Gynäkomastie – wie sie sich äußert und wie sie behandelt werden kann

Eine Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann ist für viele Betroffene eine große Belastung. Denn das Schönheitsideal eines Mannes sieht meist einen trainierten Oberkörper mit flacher bzw. muskulöser Brust vor. Bei einer gutartigen Vergrößerung der männlichen Brust spricht man von Gynäkomastie – einer Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann. Dies kann einseitig sowie auch beidseitig vorkommen

Eine Gynäkomastie lässt sich weder durch Diät noch durch Sport wegbekommen und kann für Betroffene zu einer starken psychischen Belastung werden und ihr Selbstbewusstsein enorm einschränken. Wir nennen Ihnen die Gründe für die Gynäkomastie und stellen Ihnen Begleitsymptome vor. Außerdem verraten wir, wie eine Gynäkomastie behandelt werden kann.

Echte und falsche Gynäkomastie erkennen und voneinander abgrenzen

Die echte Gynäkomastie – eine gutartige Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen – ist abzugrenzen von einer vergrößerten Brust durch Übergewicht und Fetteinlagerungen – in diesem Fall spricht man von falscher oder Pseudo-Gynäkomastie.

Nicht immer ist eine Gynäkomastie dauerhaft und krankhaft. In der Pubertät kann es zum Beispiel vorkommen, dass sich die Brust von Jungen vergrößert. Das ist jedoch in den allermeisten Fällen nicht von Dauer und klingt im Laufe der Pubertät oder danach wieder ab.

Das sind die Symptome einer Gynäkomastie

Bei der Vergrößerung der Männerbrust sollte zunächst medizinisch geklärt werden, ob es sich tatsächlich um eine Gynäkomastie handelt – und eine adipöse Vergrößerung sowie Tumore ausgeschlossen werden.

Bei der Gynäkomastie unterscheiden Mediziner drei verschiedene Stadien:

  • Stadium 1: Es liegt lediglich eine leichte Vergrößerung der Brustdrüsen vor. Einen Hautüberschuss gibt es nicht.
  • Stadium 2: Die Brust ist deutlich vergrößert und es besteht bereits ein leichter Hautüberschuss. Eine Unterbrustfalte hat sich allerdings noch nicht gebildet.
  • Stadium 3: Die Form der Brust ist sehr weiblich und sie ist bereits stark vergrößert. Es ist ein deutlicher Hautüberschuss sichtbar – mit Bildung einer Unterbrustfalte.

Die Gynäkomastie kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten. Eine Krankheit stellt die Gynäkomastie nicht dar – sie ist das eigentliche Symptom. Damit eine Therapie durchgeführt werden kann, ist es wichtig, herauszufinden, was genau die Ursache ist. Häufigste Beschwerden – die in allen Stadien vorkommen können – sind Druckempfindlichkeit, Spannungsgefühl und Schmerzen. Die Stärke dieser Symptome variiert, zusätzlich kommen auch Schmerzen und eine erhöhte Empfindlichkeit der Brustwarzen vor. Allerdings ist es auch möglich, dass diese Symptome nahezu gänzlich ausbleiben. Die psychische Belastung ist allerdings nicht zu unterschätzen, ebenso wie die Bewegungseinschränkung durch die vergrößerte Brust.

Diese verschiedenen Arten der Gynäkomastie gibt es

Die Gründe für eine Gynäkomastie sind unterschiedlich. Trotz gleicher Symptome werden daher verschiedene Typen der Gynäkomastie unterschieden, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen. Die Pseudogynäkomastie, auch Lipomastie genannt, die aufgrund von starkem Übergewicht vorkommt, klammern wir allerdings aus.

Physiologische Gynäkomastie

Nimmt der Anteil weiblicher Geschlechtshormone aus verschiedenen Gründen zu, ist es möglich, dass sich die Brust vergrößert und verstärkt der einer weiblichen Brust ähnelt, da vor allem das Brustdrüsengewebe auf solche Veränderungen empfindlich reagiert.

Gynäkomastie bei Neugeborenen: Ein Anteil der männlichen Neugeborenen entwickelt in den ersten Wochen einen leichten Brustansatz. Sie nehmen weibliche Hormone über die Muttermilch auf und die Leber der Kleinen kann die Hormone noch nicht wieder abbauen. Jedoch ist die Brustbildung lediglich ansatzweise zu erkennen und temporär.

Brustveränderung bei pubertierenden Jungen: In der Pubertät steht der Hormonhaushalt buchstäblich Kopf. Durch natürliche Veränderungen der Sexualhormone kann es im Körper zu Veränderungen wie einer weiblichen Brust bei Jungen kommen. Das klingt in der Regel wieder ab; sollte das nicht passieren, kann ein chirurgischer Eingriff nach der Pubertät helfen.

Gynäkomastie im Alter: Das Fettgewebe nimmt zu, der Körper baut Testosteron ab. Durch weniger Bewegung und Sport steigt das Gewicht, es kommt zu mehr Fettgewebe. All diese Faktoren begünstigen die Bildung einer Gynäkomastie.

Pathologische Gynäkomastie

Hiervon sprechen Mediziner, wenn eine Erkrankung vorliegt und das unnatürliche Brustwachstum Hinweise darauf darstellt.

Idiopathische Gynäkomastie: Die mit Abstand häufigste Form der Gynäkomastie, harmlos, keine klare Ursache liegt vor.

Erbliche Gynäkomastie: Gibt es bereits Fälle in der Familie? Dann liegt unter Umständen eine erbliche Gynäkomastie vor, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden kann.

Chronische Erkrankungen: Hier ist die Gynäkomastie Begleitsymptom. Bei Erkrankungen der Leber kann es zu einem Überschuss an weiblichen Hormonen kommen, der sich mit einer vergrößerten Männerbrust bemerkbar macht. Eine Gynäkomastie kann auch durch Nierenfehlfunktionen ausgelöst werden. Weitere Erkrankungen, die möglicherweise eine Gynäkomastie verursachen können, sind Magersucht oder Erkrankungen der Hoden.

Krebserkrankungen: Auch Männer können von Brustkrebs betroffen sein. Das ist zwar extrem selten, kommt jedoch vor – und führt meist zu einer Vergrößerung der Brustdrüsen.

Medikamente oder Drogen: Eine Brustvergrößerung beim Mann kann auch eine Reaktion auf Medikamente oder Drogen sein. Unter anderem kann es bei anabolen Steroiden zu einer Vergrößerung der Brüste kommen – allerdings vergrößern sich dann nicht die Muskeln, sondern die Brustdrüsen.

Gynäkomastie richtig behandeln – für ein neues Lebensgefühl

In vielen Fällen ist es kaum möglich, die vergrößerte Brust ohne Operation auf ein Normalmaß zu bringen. Viele Männer scheuen den Schritt zu einer OP und versuchen, sich mit ihrer Gynäkomastie zu arrangieren oder versuchen, sie zu verstecken. Dabei ist eine OP äußerst vielversprechend und die Patienten sind in den Händen erfahrener Ärzte – wie sie ausnahmslos in unserer Klinik arbeiten – sicher.

In der Regel wird zur operativen Korrektur der Gynäkomastie ein kleiner Schnitt am Unterrand der Brustdrüse zur Entfernung des Drüsengewebes durchgeführt, in Kombination mit einer Fettabsaugung der gesamten Brust.

Wenn auch Sie unter Gynäkomastie leiden, scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen. Vereinbaren Sie gerne mit uns ein persönliches Beratungsgespräch, in dem wir Ihre individuelle Situation beurteilen und mit Ihnen über die Behandlung sprechen. Wir freuen uns darauf, Ihnen helfen zu dürfen.

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